Mina Bäuerlein zu Gast in Hildesheim

Mina Bäuerlein zu Gast in Hildesheim

„Öffne dich für den Weg, schau, was kommt, und mach etwas daraus“ – mit diesen Worten fasste Mina Bäuerlein selbst den Abend zusammen, an dem sie mit ihrer Lesung aus dem Buch „Die Rückwärtspilgerin – Von einer, die auszog, das Leben zu küssen“ das Publikum im Michaelis Hospiz bewegte. Die Veranstaltung am 9. Juli war restlos ausreserviert. Spontan wurden noch Stühle herbeigetragen, damit alle Gäste Platz fanden.

Mina Bäuerlein mit Fahrrad-Caravan und Hund Lilly am Mutterhaus der Vinzentinerinnen Hildesheim. Foto: Balzer / Vinzenz Bernward Stiftung
Mina Bäuerlein mit Fahrrad-Caravan und Hund Lilly am Mutterhaus der Vinzentinerinnen Hildesheim. Foto: Balzer / Vinzenz Bernward Stiftung

Die gebürtige Münchnerin ist mit ihrem Fahrrad, einem kleinen Campinganhänger und ihrem Schäferhund-Mischling Lilly unterwegs – auf einer Tour quer durch Deutschland, die sie zu Menschen und an Orte bringt, an denen über das Leben, das Loslassen und das Sterben gesprochen wird. In Hildesheim machte sie für zwei Tage Station im Mutterhaus der Vinzentinerinnen. Am Abend las sie im Michaelis Hospiz auf Gut Steuerwald – ein Ort, der wie geschaffen schien für ihr Thema.

Die Lesung mit Mina Bäuerlein im Michaelis Hospiz war restlos ausreserviert. Foto: Zimmermann / Michaelis Hospiz
Die Lesung mit Mina Bäuerlein im Michaelis Hospiz war restlos ausreserviert. Foto: Zimmermann / Michaelis Hospiz

Mina Bäuerlein, von Haus aus Schulpsychologin und Trauerbegleiterin, war als Köchin in einem Hospiz tätig. Nach einer Tumorerkrankung an der Hand und dem Auszug ihrer Kinder stellte sie ihr Leben radikal um: Sie verschenkte ihren Besitz, folgte ihrer Intuition und machte sich 2019 zu einer besonderen Pilgerreise auf – vom Ammersee bis zur Ostsee, dem Jakobsweg folgend, aber in umgekehrter Richtung. „Rückwärtspilgern“ nennt sie das – und lädt damit auch sinnbildlich zum Perspektivwechsel ein.

In Hildesheim sprach sie von ihrem Weg, dem Verlaufen, dem Ankommen, von der Kraft des Erinnerns – und davon, woran unser Herz hängt. Sie erzählte von Fürbittenbüchern, von der Symbolkraft eines Schneckenhauses, das sie um den Hals trägt, und davon, wie sie sich auf dem Weg zum Hospiz beinahe verlaufen hätte – aber rechtzeitig ankam. „Auch das gehört zum Weg“, sagte sie lächelnd.

Andrea Zimmermann, Hospizleitung des Michaelis Hospiz‘, dankte Mina Bäuerlein herzlich für diesen besonderen Besuch – und allen Gästen für ihr Kommen, ihre Offenheit und ihre Spenden.

Weitere Informationen zum Buch „Die Rückwärtspilgerin“ gibt es unter www.ovis-verlag.de.